Über die Idee einer Rückfahrkarte unserer Bundes-Innen-Nancy

Über die Idee einer Rückfahrkarte unserer Bundes-Innen-Nancy und ein One-Way-Ticket für die Reise von Bismarck von Berlin nach Bonn

Rot gleich im Doppelpack? Auch der zweifache Platzverweis hat leider nur Symbolkraft. Wir hätten ja gar keinen Platz für alle, die es verdienten, vom Spielfeld in die überdachte Kabine geschickt zu werden. Alle Unterstände sind schon jetzt überbelegt.

Nancy Faeser will in Bälde ihr Heimatland Hessen regieren. Wenn ihre Landsleute sie nicht wählen, bleibt sie im Berliner Bundesinnenministerium und kämpft weiter als Amazone aus Bad Soden für Flüchtlinge und gegen die AFD. Dazu ist politisch alles gesagt. Ich habe deshalb den Sachverhalt in das mir geläufigere altmodische monogame Eheleben transformiert. Ich stellte mir vor, ich hätte der mir seit 48 Jahren angetrauten Geli in einer x-beliebigen Phase dieser langen Beziehung folgenden Vorschlag gemacht: Ich buhle, und zwar aus dem häuslichen Ehebett, um eine andere noch schönere und jüngere Traumfrau. Du, lieber Schatz, gibst mir dafür acht Monate Zeit. Start am 4. Februar in Berlin. Nach intensivem „Baggern“ reise ich am 8. Oktober nach Wiesbaden und bitte dort um das Ja-Wort. Wird es gewährt, krieche ich ins neue Schlafzimmer im ehemaligen Traditionshotel „Rose“ am Kranzplatz. Da hat in Wiesbaden die Staatskanzlei ihren Sitz.

Sagt Gelis designierte Nachfolgerin aber nein, dann rufe ich kurz durch und Geli packt treusorgend wie sie ist nach der kalten Dusche für ihren Liebsten schon mal die Wärmflasche in dessen Hälfte (Fensterseite) unseres schönen breiten skandinavischen Doppellagers aus Echtholz.

Träume weiter Micha. Nach der skizzierten Ankündigung am 4. Februar hätte ich eine halbe Stunden später – eine Decke und den alten Schlafsack aus dem Keller hätte mir Geli noch nachgeworfen – meine Freiluft-Wohnstätte am Bahnhof Zoo. Mit ein wenig Glück unterm S-Bahn-Dach in der Nähe des Eingangs zum immer offenen (in Bahnhöfen gilt das antiquierte deutsche Ladenschluss-Gesetz nicht) Ullrich-Supermarkt. Im Winter weht da bei jedem Öffnen der Tür ein warmes Lüftchen.

Diese rote Karte meiner Gattin hätte ich verdient. Ebenso gerecht – das Gleichnis belegt es – ist der Platzverweis für Nancy. Auch wenn sie anmerkt, in ihrer hessischen Heimat hätten es die früheren MP-Kandidaten Walter Wallmann und Manfred Kanther genauso gemacht. Ob die Wähler von heute diese „Nummer“ akzeptieren, sehen wir am 8. Oktober 2023.

Nun holen wir für unsere Außenministerin die rote „Pappe“ – so heißt das Teil beim Fußball – aus der Hosentasche. Die Fakten zur tragischen Verfehlung zitiere ich aus dem „Spiegel“ vom 7. Dezember 2022: „ Otto von Bismarck ist offenbar kein deutscher Staatsmann, an den man sich im Auswärtigen Amt noch erinnern möchte.“ Wohl auf Geheiß von Annalena Baerbock trage der bisherige „Bismarck-Raum“ – dort finden die täglichen Morgenlagen der Spitzendiplomaten statt – jetzt den Namen „Saal der Deutschen Einheit“.

Helmut Marktworts, langjähriger Chefredakteur und Herausgeber des FOCUS, ergänzt dazu in seinem Tagebuch am 28. Dezember 2022 folgendes: „Wenn die Diplomaten jetzt zur ersten Besprechung des Tages zusammenkommen, sehen sie gleich auch eine optische Veränderung. Das große Porträt ist weg. Der erste Leiter des Auswärtigen Amts, der das gesamtdeutsche Reich gegründet hat und 19 Jahre sein Kanzler war, ist irgendwo in einem Lagerkeller verschwunden. Ich bin überzeugt, dass es der grünen Ministerin nicht nur an Geschichtsbewusstsein, sondern auch an Bildung mangelt. Wahrscheinlich hat sie nur wenig oder gar nichts von Bismarck gelesen. Er war nicht nur ein herausragender Politiker seiner Zeit, er war auch ein brillanter Autor,“ merkt Helmut Markworts abschließend an.

Inzwischen, das entnehmen wir einer Erklärung des Auswärtigen Amts, gäbe es in der Bonner Außenstelle ein Zimmer, das Bismarcks Namen trage und dort soll wohl auch wieder sein Bild hängen. Was wir aus diesem offiziellen AA-Statement lernen? Bismarck ist nicht weg. Er ist nur verzogen. Nach Bonn.

Im Wahlkampf sagte die „Initiatorin“ dieses Denkmalsturzes, sie komme mehr vom Völkerrecht, ihr männliches Pendant Robert, mehr aus dem Stall. Was Habeck über den Namenswechsel denkt, weiß ich nicht. Und vermutlich wird es auch Frau Baerbock egal sein, was ich ihr als Hintergrund zu dem von mir ausgesprochenen Platzverweis zur Lektüre empfehle.

Aber Sie, liebe Leser, nehmen diesen Text bestimmt zur Kenntnis. Ich habe ihn 2015 verfasst und an einigen Stellen aktualisiert. Wenn Sie auf der Startseite in der Kopfleiste bei „Hintergrund“ klicken, finden Sie den Beitrag. Er ist heute so aktuell ist wie vor acht Jahren.

Otto Fürst von Bismarck gelang 1870 die deutsche Einheit. Natürlich ein Fortschritt, aber schon mit dem Makel von „Blut und Eisen“. Der Staatsgründer schuf auch das weltweit erste Sozialversicherungssystem (unter Beteiligung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern): 1883 die Kranken-, 1884 die Unfall- und 1891 die Rentenversicherung. Und er postulierte, dass Europa, Deutschland und Russland zusammengedacht werden müssen. Das ist in dieser großen historischen Perspektive auch heute noch richtig.

Die großen Bismarckschen Leistungen einfach wie Frau Baerbock zu ignorieren, schafften nicht einmal die realsozialistischen Betonköpfe. Nach längerer militaristischer Verdammnis und der Reduktion auf die Sozialistengesetze zeichneten sie, wenn auch erst kurz vor dem Ende der kurzlebigen DDR, ein differenziertes und unterm Strich sogar würdigendes Bild des großen deutschen Staatsmannes.

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