Brennpunkt
Kommunen im Corona-Herbst
Der Sommer hat uns nur eine kurze Auszeit gegeben. Das was Viele vermuteten, hat sich nun eingestellt. Die fallenden Temperaturen führten zu einer zweiten Infektionswelle, die aktuell durch Mitteleuropa fegt. Fast alle Staaten reagieren mit erneuten drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens. In Deutschland wurde ein abgemilderter Lockdown verkündet und alle hoffen, dass diese Maßnahmen ausreichen, um die Zahlen wieder sinken zu lassen.
Was sind die Folgen für die Politik im Allgemeinen und für die Kommunen im Speziellen?
Weitere Themen
Corona, kommunale Entschuldung und drohende Verödung der Innenstädte
Nun scheint ein Ende in Sicht. Gesundheitsminister Spahn hält eine Rückkehr zur Normalität im Sommer 2021 für möglich. Das ist – frei von jeder Ironie – ein Fanal der Verheißung, ein Ausweis menschlichen Erfindergeists, ein heller Stern in dunkler Zeit. Bis dahin kündigte uns die Kanzlerin einen entbehrungsreichen Winter an und wird damit – aller Voraussicht nach – Recht behalten. Ganze Branchen sind noch einmal mehrere Monate lang zur Untätigkeit verdammt.
Besonders hart getroffen hat es die Kultur. Vielleicht nicht unmittelbar überlebenswichtig, dafür aber der Kitt einer langsam zerbrechenden Gesellschaft.
Die Sparkassen sind der größte nicht-staatliche Kulturförderer und deshalb fragten wir den Geschäftsführenden Präsidenten des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, Dr. Michael Ermrich, was sich tun lässt.
Wie weiter nach dem Brexit?
Anfangs waren es sechs. Dann wurden es neun, später zehn, dann zwölf und schließlich 15. Mit der EU-Osterweiterung traten zehn Staaten auf einen Schlag bei. Dann folgten nochmal zwei und letztlich wurde mit Kroatien im Jahre 2013 das jüngste und 28. Mitglied aufgenommen. In diesem Jahr ist nun erstmals ein Land aus der EU ausgetreten. Ist das nun der Beginn einer Trendwende, gar der Anfang vom Ende? Wir werden sehen. Jedenfalls war der Brexit Anlass genug, die Einstellungen der Europäer gegenüber ihrer Union statistisch aufzuarbeiten.
Aufbau Literatur Kalender 2021
Aufbau Literatur Kalender 2021 „Wenn ich die Welt nicht mehr ertrage, igle ich mich mit einem Buch ein, und dann bringt es mich von allem fort wie ein kleines Raumschiff“. Diese Worte von Susan Sonntag – die weltberühmte amerikanische Schriftstellerin, bekannt vor allem durch ihre kunst- und kulturkritischen Essays und …
Die Demografie Ostdeutschlands
30 Jahre ist es her, dass sich die beiden Deutschlands wiedervereinigten. Es war keine Hochzeit auf Augenhöhe, sondern der Anschluss des einen an das andere. Die Rollen waren klar verteilt und aufgrund der ökonomischen Verwerfungen geriet der Osten des Landes schnell in den Ruch eines Sorgenkindes. Und tatsächlich lassen sich nach allen ökonomischen und soziologischen Parametern noch immer signifikante Unterschiede ausmachen, zeichnen sich in den entsprechenden Themenkarten deutlich die Umrisse der ehemaligen DDR ab. Andererseits ist es aber sicher nicht falsch, auf die vielen positiven Errungenschaften zu verweisen, die gemeinsam und in der europäischen Integration gelungen sind. Im Folgenden soll es aber weniger um eine politisch-historische Einordnung als um eine deskriptive Analyse gehen. Wir wollen untersuchen, wie sich die Bevölkerung im Osten Deutschlands heute zusammensetzt, welche Besonderheiten und welche Gemeinsamkeiten dabei im Vergleich zu anderen Regionen zu beobachten sind und was sich seit den Wendejahren 1989 und 1990 verändert hat.
Traditionsprojekte gesichert
Die im Frühjahr getroffenen Maßnahmen haben dazu geführt, dass die Bundesrepublik bislang ganz gut durch die Krise gekommen ist. Sie ersparten uns dramatische Bilder und konnten bislang eine sogenannte Übersterblichkeit vermeiden.
Für viele Menschen war und ist das Jahr 2020 dennoch eine Katastrophe, für Künstler, Messebauer, Touristiker und viele andere mehr. Sie haben unsere Solidarität verdient. Lesen Sie im Folgenden ein Beispiel, wie die Sparkassen im Osten Deutschlands mit dieser Verpflichtung umgehen.
Die neue Krise der Städte
Die neue Krise der Städte. Zur Wohnungsfrage im 21. Jahrhundert „Das Wohnen ist heute in mehrfacher Hinsicht zum Problemfall geworden. Das veranschaulicht der Architekt und Stadtplaner Ernst Hubeli in seiner pointierten Streitschrift, die die Wohnungsfrage für das 21. Jahrhundert neu verhandelt. Ein Problemfall ist das Wohnen in architektonischer Hinsicht. Die …
Zahl des Monats
„95 Prozent“ so hoch soll die Wirksamkeit des im Mainzer Unternehmen Biontech entwickelten Corona-Impfstoffs sein. Ähnliche Werte erreicht das Mittel der Firma Curevac aus dem baden-württembergischen Tübingen.

Prof Dr. Michael Schäfer
Editorial

Professor Dr. Michael Schäfer
Herausgeber
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Zahl derer, die sich im Internet als Blogger, Youtuber, per Instagram oder Twitter zu Wort melden, wächst rund um den Globus inflationär. Niemand kennt genaue Zahlen. Niemand weiß, ob inzwischen alle denkbaren Inhalte eine Internet-„Heimat“ gefunden haben. Und niemand wird sich öffentlich und vor allem ehrlich äußern, ob die Ursache für die Explosion der „Wortmelder“ der Sorge um ein gutes Informationsangebot geschuldet oder Ausdruck der überbordenden Selbstdarstellungsmanie von Egomanen ist.
Fakt ist, dass man im weltweiten Netz (nahezu) alles findet und selbst zu abseitigsten, abartigsten oder absurdesten Themen Treffer erzielt. Immer in der Bandbreite von schwarz bis weiß, himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Die eigentlich katastrophale Mitteilung, dass zwischen diesen beiden Polen auch gelogen wird, dass sich die Balken biegen, reißt keinen mehr vom Hocker. Die „fake news“ sind unser täglich‘ Brot.
Warum ich Ihnen diese Gemengelage ins Bewusstsein rufe? Um daraus das wichtigste Motiv abzuleiten, auf meine „alten Tage“ noch unter die Blogger zu gehen. Denn 67 Jahre Lebenszeit, davon fast dreißig in engster Verbandelung mit den Kommunen, sind nicht die schlechteste Voraussetzung, um die kommunale Familie beim Filtern und Bewerten der sich auf sie ergießenden Informationsflut zu unterstützen. Denn in den Räten, den Verwaltungen, den kommunalen Unternehmen muss eine konstante, zum Teil sogar abnehmende Zahl von Mitarbeitern eine stets wachsende Zahl an Botschaften verarbeiten. Ein Lotse – in dieser Funktion sehen wir unseren Blog – kann hier gute Dienste leisten. Der Name – UNTERNEHMERIN KOMMUNE. Der Blog für kommunale Daseinsvorsorge, starke Städte und Landkreise – spiegelt unsere Themen. Wir konzentrieren uns auf’s Kommunale. Erstens in seiner lokalen, also originären Form. Hier sehen wir unsere Aufgabe, wichtige Themen, die Sie Tag für Tag zu bewältigen haben, aus anderen, ungewohnten Perspektiven zu beleuchten. Mit dem Ziel, auf diese Weise auch Impulse für Lösungen abseits der üblichen Routinen zu setzen.
Es gibt aber auch Entwicklungen, die auf den ersten Blick wenig bis gar nichts mit dem Geschehen in den Städten, Gemeinden und Landkreisen zu tun haben. Eine EU-Rechtssetzung des Jahres 2020 mit einem nationalen Umsetzungshorizont von fünf Jahren verschwindet in 99,9 Prozent der Fälle im großen Stapel des Büroschreibtisches. Im Jahr 2025 wird das Votum aus Brüssel dann in nationales Recht verwandelt und erst dann werden die schmerzlichen Belastungen für die kommunale Ebene manifest. Für Gefahrenprävention ist es dann zu spät. Rechtzeitige Sensibilisierung – das ist eine zweite Intention unseres Blogs.
Beiden Absichten gemeinsam ist der Vorsatz, Nutzen für optimales kommunales Handeln zu stiften. Das schließt aus – jedenfalls haben wir uns das ganz entschieden vorgenommen – dass wir Ihnen Informationen anbieten, die Sie auch anderswo und womöglich sogar besser bekommen.
Unsere Anregungen sollen zugleich den Dialog über die beste Problemlösung in Gang setzen. Dieser Blog versteht sich als Plattform für den Erfahrungsaustausch unter den kommunalen Entscheidungsträgern. Unter der großen Überschrift „Kommunales“ setzen wir bewusst auch Schwerpunkte. Der wichtigste ist die Daseinsvorsorge. Denn daran, wie gut die Erbringung existentieller Leistungen vom Trinkwasser über die bezahlbare Wohnung bis hin zur medizinischen Betreuung (diese drei Beispiele stehen stellvertretend für den viel umfangreicheren Kanon) gelingt, werden die Kommunen zuvorderst gemessen.
Mit dieser thematischen Konzentration auf Daseinsvorsorge und Kommunalwirtschaft setzt der Blogger fort, was er 1997 als Herausgeber und Chefredakteur von UNTERNEHMERIN KOMMUNE, der Fachzeitschrift für kommunalwirtschaftliches Handeln begonnen und etliche Jahre bis 2018 als Professor für Kommunalwirtschaft an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde erforscht und gelehrt hat.
Anfang Dezember 2019 tritt der neue Kommunalblog – nach unseren Recherchen gibt es nichts Vergleichbares – ins Leben. Zweimal im Monat setzen wir ein Schwerpunktthema. Unterhalb dieser Ebene finden Sie Texte, Fotos und Videos in Rubriken wie „Statistik des Monats“ und „Zahl des Monats“. Das Format „Wortmeldungen“ reservieren wir unter anderem für Verbände, Forschungseinrichtungen oder Unternehmen, die unsere Plattform für den kommunalen Austausch nutzen wollen. Und von Zeit zu Zeit meldet sich der Blogger im „Editorial“ mit seiner ganz persönlichen Wortmeldung oder gibt (das kennen viele noch aus der Zeitschriftenära) eine Leseempfehlung.
Dass der Name UNTERNEHMERIN KOMMUNE fortgeführt wird, mag man gern als Hinweis auf eine Traditionslinie und deren Fortsetzung im digitalen Format interpretieren. Diesen Weg nach vorn beschreite ich mit einem engagierten Team von Redakteuren. Jede weitere Expertise ist ausdrücklich erwünscht. Mischen Sie sich unter uns. Mit Ideen für Themen, eigenen Texten oder per Teilnahme am Disput. Nur mit dieser Interaktion können wir die kommunalen Realitäten zutreffend abbilden und praktikable Vorschläge für Verbesserungen formulieren.
Ich freue mich auf Ihre Mitwirkung.
Ihr Michael Schäfer